“Frauen im Laufgitter”. Weibliche Rollenbilder und die Schweizer Berufsbildung
Iris von Roten (1917–1990) war ausgebildete Juristin und Feministin der Vor-68er Zeit. Sie setzte sich u.a. für das Frauenstimmrecht ein, das ja dann in der Schweiz – sage und schreibe – 1971 (!) eingeführt wurde. Es ist aus heutiger Sicht schwer begreiflich, dass darüber hinaus erst 1981 die Gleichstellung von Mann und Frau in der Schweizer Bundesverfassung verankert wurde. 1988 wurde außerdem – nach einer zähen aber dann doch erfolgreichen Abstimmungskampagne (1985) — ein neues Eherecht eingeführt, welches nun nicht mehr den Mann als Oberhaupt der Familie betrachtete. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Ehefrau nicht vertragsberechtigt, sie durfte kein eigenes Konto eröffnen und konnte nicht ohne Einwilligung des Ehemannes einer Erwerbsarbeit nachgehen.
Die Rolle der Frau war also in Beruf und Gesellschaft an klare Grenzen gebunden. Die Stimmung und Diskussionslage rund um die Einführung des Frauenstimmrechts gibt auch der erfolgreiche und gewitzte Spielfilm «Die göttliche Ordnung» (2017) von Petra Volpe treffend wider, bringt damit auch einer jüngeren Generation die damaligen und scheinbar weit zurückliegenden Auseinandersetzungen nahe.
Dieses eingehegte Frauenbild aufzubrechen, versuchte Iris von Roten mit ihrem 1958 erschienen Buch «Frauen im Laufgitter», das als skandalös betrachtet wurde und ihr heftige Reaktionen, heute würde man sagen, einen regelrechten «Shitstorm» einbrachte. Die Infragestellung einer spezifischen Andersartigkeit von Frauen, für die nur eine abgesonderte Sphäre abseits von Politik, Öffentlichkeit und unter Ausschluss aus einem großen Teil der Arbeitswelttätigkeiten vorgesehen war, wurde als ungeheuerlicher Angriff gewertet.
Neben Themen wie «Frau und Liebe», «Mutterschaft», «Haushalt» und – so die Betitelungen der einzelnen Kapitel – ein «Volk von Brüdern ohne Schwestern» widmet sie der weiblichen Erwerbs- und «Berufstätigkeit in einer Männerwelt» ein großes Kapitel.
Welche Berufswege standen Frauen denn in den 50er Jahren offen? Eigentlich nur Berufe und Tätigkeiten, die für Männer nicht von Interesse waren und welche die subalterne Rolle der Frauen nicht in Frage stellten. Frauen sollten Frauen sein, die vor allem zu Hause die Hausarbeit verrichten. Wenn sie aber denn doch berufstätig waren, so sollten sie vor allem in drei Berufsfeldern tätig sein, nämlich als
die «Serviertochter»,
die «Krankenschwester»,
oder das «Bürofräulein», oder aber als
die Angestellte im Bundeshaus in Bern mit Heiratsverbot.
Die von der Autorin sprachgewaltig formulierte Situation von Frauen im Beruf wurde im ersten Ausstellungsraum im Strauhof ausführlich dargestellt und visualisiert. Die zugewiesenen Berufstätigkeiten werden durch vier Schauspielerinnen, in Lebensgröße in allen Details wortgetreu geschildert und auf Video festgehalten (kuratiert von Mass&Fieber). Mit den verfilmten Statements lässt sich performativ die berufliche Situation und Stellung in der Arbeitswelt von Frauen damals nachvollziehen und mensch fragt sich unwillkürlich wie die Situation sich denn heute darstellt.
All diese zudienenden, pflegenden und die männlichen Herrschaften bestätigenden Rollen waren praktisch bis vor kurzem sozusagen eine der wenigen Möglichkeiten für Frauen, außerhalb des Hauses und der Familie einen (Zu-)Verdienst zu erwerben – natürlich weit unter dem Lohnniveau der Männer. Iris von Roten weist etwa auch darauf hin, dass der Kaufmännische Verband Schweiz, erst 1905, viele Jahre nach seiner Gründung im Jahr 1873, die im gleichen Beruf tätigen Frauen als Mitglieder akzeptierte.
Bis in die 1960er Jahre wurde der steigende Anteil an Frauen in kaufmännischen Berufen kritisch beäugt. Anlässlich der Vorbereitung zu einem kantonalen Gesetz betreffend den Vollzug des Bundesgesetzes über die Berufsbildung (vom 3. Dezember 1967) stellte die Zürcher Volkswirtschaftsdirektion mit einer gewissen Besorgnis fest, dass als «Entwicklungstendenz» immer deutlicher sichtbar werde, «dass der Anteil der Lehrtöchter stets» anwachse. So sei der weibliche Anteil der neu eingetretenen Schülerschaft an kaufmännischen Berufsschulen auf 60% angestiegen, ja an gewissen Berufsschulen betrage ihr Anteil Zweidrittel. Der Entwurf zum eidgenössischen Normallehrplan sehe «deshalb eine Zweiteilung der kaufmännischen Lehre in eine buchhalterisch/rechnerische und eine sprachlich/bürotechnische Richtung vor. Die zweitgenannte Ausbildungsmöglichkeit ist vor allem für den weiblichen Nachwuchs bestimmt, der sich hauptsächlich mit Korrespondenz und Sekretariatsarbeiten zu befassen hat» (Direktion der Volkswirtschaft 1967, S. 186).
Auch in der Berufsbildung mussten Frauen ihren Platz oft gegen viele Widerstände «erarbeiten». Gerade der Anstieg regulärer Berufsbildungen in der Phase der noch folgenden Hochkonjunktur und die Bildungsexpansion haben dazu beigetragen, Frauen in der Arbeitswelt und in der Öffentlichkeit «sichtbarer» zu machen. Allerdings frage ich mich, ob wir heute tatsächlich so viel weiter sind, und ob das berufliche Narrativ des Dienens, Hegens und Pflegens nicht bis in die heutigen Berufstätigkeiten quasi als Subtext mitspielt, trotz gendergerechter Sprache? Denn immer noch werden die meisten Berufe mit stark weiblicher Präsenz – wie eh und je – im Bereich der Pflege, des Verkaufs und in den kaufmännischen Tätigkeiten gewählt. Bezeichnenderweise ist bis heute auch die Entlohnung in diesen (ehemaligen und heutigen «Frauen»-)Berufen am unteren Ende der qualifizierten Ausbildungen.
Bestand für einige Berufe die angebliche Gefahr eines Zuviels an Bewerberinnen, so besteht heute die Sorge, dass zu wenig junge Frauen Interesse an Berufen außerhalb des akademischen Tätigkeitsspektrums bekunden. Die Fachkräftemangeldiskussion rund um die Berufsmaturität und die im akademischen Bereich daran anschließende seit einigen Jahren aufkeimende Debatte bezüglich fehlender Fachkräfte im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) führt dazu, neue Wege und Möglichkeiten in Erwägung zu ziehen, sei es in der Berufsbildung oder in den Gymnasien.
Im Vordergrund steht die Frage, wie die „gendertypischen“ fächerbezogenen Wahlen und späteren Berufs- und Karriereentscheidungen justiert werden könnten. In diesem Rahmen ist vor allem das Entscheidungsverhalten junger Frauen von Interesse, denn der Anteil in Ingenieurberufen sei viel zu tief, insbesondere auch im Vergleich mit dem Anteil von Ingenieurinnen in anderen Ländern (siehe Gonon 2023: Ein Handwerk studieren, S. 183 ff.). Es scheint „Not am Mann“ zu sein, wenn Frauen heute aufgefordert werden, doch bitte Informatik und Technik stärker als Berufsperspektive in Betracht zu ziehen. Die Zuweisungen und Zuschreibungen auf ein beruflich bestimmtes Frauenbild, wie eindrücklich in den Videosequenzen dargelegt, erweisen sich hierbei als in keinerlei Weise zu rechtfertigende Barriere. Einer solchen mentalen Entfesselung Vorschub geleistet zu haben mit dem Appell aus dem Laufgitter auszubrechen, verdanken wir Iris von Rotens aufrüttelnder — und im Strauhof visualisierten — Darstellung.
Philipp C. Gonon ist emeritierter Professor für Berufsbildung an der Universität Zürich mit Schwerpunkt auf international vergleichende Bildungspolitik und historische Bildungsforschung sowie Filmfan.
Referenzen:
Roten I. (2020). Frauen im Laufgitter. Zürich eFeF Verlag
Gonon, P. (2023) Ein Handwerk studieren. Bern: hep
Zürcher Volkswirtschaftsdirektion (1967). Geschäftsbericht – Berufliches Bildungswesen, S. 183–189. Zürich
Schwesternberufe, CH, 2021, 5min, Mass&Fieber, Museum Strauhof
Fräuleinberufe, CH, 2021, Mass&Fieber, Museum Strauhof
Die göttliche Ordnung (CH 2016, Petra Volpe),Trailer
Filmstill, Die ureigene Natur der Frau – Frauen, Mädchen, Töchterberufe, 2021
© MASS & FIEBER, Museum Strauhof
Filmstill/Set, Die ureigene Natur der Frau – Frauen, Mädchen, Töchterberufe, 2021
© MASS & FIEBER, Museum Strauhof
Austellungsansicht, Iris von Roten – Frauen im Laufgitter, Museum Strauhof, Zürich, 2021
© MASS & FIEBER, Museum Strauhof
Iris von Roten
© Museum Strauhof
Originalausgabe, 1958booklooker
© booklooker
“Frauen im Laufgitter”. Weibliche Rollenbilder und die Schweizer Berufsbildung
Iris von Roten (1917–1990) war ausgebildete Juristin und Feministin der Vor-68er Zeit. Sie setzte sich u.a. für das Frauenstimmrecht ein, das ja dann in der Schweiz – sage und schreibe – 1971 (!) eingeführt wurde. Es ist aus heutiger Sicht schwer begreiflich, dass darüber hinaus erst 1981 die Gleichstellung von Mann und Frau in der Schweizer Bundesverfassung verankert wurde. 1988 wurde außerdem – nach einer zähen aber dann doch erfolgreichen Abstimmungskampagne (1985) — ein neues Eherecht eingeführt, welches nun nicht mehr den Mann als Oberhaupt der Familie betrachtete. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Ehefrau nicht vertragsberechtigt, sie durfte kein eigenes Konto eröffnen und konnte nicht ohne Einwilligung des Ehemannes einer Erwerbsarbeit nachgehen.
Die Rolle der Frau war also in Beruf und Gesellschaft an klare Grenzen gebunden. Die Stimmung und Diskussionslage rund um die Einführung des Frauenstimmrechts gibt auch der erfolgreiche und gewitzte Spielfilm «Die göttliche Ordnung» (2017) von Petra Volpe treffend wider, bringt damit auch einer jüngeren Generation die damaligen und scheinbar weit zurückliegenden Auseinandersetzungen nahe.
Dieses eingehegte Frauenbild aufzubrechen, versuchte Iris von Roten mit ihrem 1958 erschienen Buch «Frauen im Laufgitter», das als skandalös betrachtet wurde und ihr heftige Reaktionen, heute würde man sagen, einen regelrechten «Shitstorm» einbrachte. Die Infragestellung einer spezifischen Andersartigkeit von Frauen, für die nur eine abgesonderte Sphäre abseits von Politik, Öffentlichkeit und unter Ausschluss aus einem großen Teil der Arbeitswelttätigkeiten vorgesehen war, wurde als ungeheuerlicher Angriff gewertet.
Neben Themen wie «Frau und Liebe», «Mutterschaft», «Haushalt» und – so die Betitelungen der einzelnen Kapitel – ein «Volk von Brüdern ohne Schwestern» widmet sie der weiblichen Erwerbs- und «Berufstätigkeit in einer Männerwelt» ein großes Kapitel.
Welche Berufswege standen Frauen denn in den 50er Jahren offen? Eigentlich nur Berufe und Tätigkeiten, die für Männer nicht von Interesse waren und welche die subalterne Rolle der Frauen nicht in Frage stellten. Frauen sollten Frauen sein, die vor allem zu Hause die Hausarbeit verrichten. Wenn sie aber denn doch berufstätig waren, so sollten sie vor allem in drei Berufsfeldern tätig sein, nämlich als
die «Serviertochter»,
die «Krankenschwester»,
oder das «Bürofräulein», oder aber als
die Angestellte im Bundeshaus in Bern mit Heiratsverbot.
Die von der Autorin sprachgewaltig formulierte Situation von Frauen im Beruf wurde im ersten Ausstellungsraum im Strauhof ausführlich dargestellt und visualisiert. Die zugewiesenen Berufstätigkeiten werden durch vier Schauspielerinnen, in Lebensgröße in allen Details wortgetreu geschildert und auf Video festgehalten (kuratiert von Mass&Fieber). Mit den verfilmten Statements lässt sich performativ die berufliche Situation und Stellung in der Arbeitswelt von Frauen damals nachvollziehen und mensch fragt sich unwillkürlich wie die Situation sich denn heute darstellt.
All diese zudienenden, pflegenden und die männlichen Herrschaften bestätigenden Rollen waren praktisch bis vor kurzem sozusagen eine der wenigen Möglichkeiten für Frauen, außerhalb des Hauses und der Familie einen (Zu-)Verdienst zu erwerben – natürlich weit unter dem Lohnniveau der Männer. Iris von Roten weist etwa auch darauf hin, dass der Kaufmännische Verband Schweiz, erst 1905, viele Jahre nach seiner Gründung im Jahr 1873, die im gleichen Beruf tätigen Frauen als Mitglieder akzeptierte.
Bis in die 1960er Jahre wurde der steigende Anteil an Frauen in kaufmännischen Berufen kritisch beäugt. Anlässlich der Vorbereitung zu einem kantonalen Gesetz betreffend den Vollzug des Bundesgesetzes über die Berufsbildung (vom 3. Dezember 1967) stellte die Zürcher Volkswirtschaftsdirektion mit einer gewissen Besorgnis fest, dass als «Entwicklungstendenz» immer deutlicher sichtbar werde, «dass der Anteil der Lehrtöchter stets» anwachse. So sei der weibliche Anteil der neu eingetretenen Schülerschaft an kaufmännischen Berufsschulen auf 60% angestiegen, ja an gewissen Berufsschulen betrage ihr Anteil Zweidrittel. Der Entwurf zum eidgenössischen Normallehrplan sehe «deshalb eine Zweiteilung der kaufmännischen Lehre in eine buchhalterisch/rechnerische und eine sprachlich/bürotechnische Richtung vor. Die zweitgenannte Ausbildungsmöglichkeit ist vor allem für den weiblichen Nachwuchs bestimmt, der sich hauptsächlich mit Korrespondenz und Sekretariatsarbeiten zu befassen hat» (Direktion der Volkswirtschaft 1967, S. 186).
Auch in der Berufsbildung mussten Frauen ihren Platz oft gegen viele Widerstände «erarbeiten». Gerade der Anstieg regulärer Berufsbildungen in der Phase der noch folgenden Hochkonjunktur und die Bildungsexpansion haben dazu beigetragen, Frauen in der Arbeitswelt und in der Öffentlichkeit «sichtbarer» zu machen. Allerdings frage ich mich, ob wir heute tatsächlich so viel weiter sind, und ob das berufliche Narrativ des Dienens, Hegens und Pflegens nicht bis in die heutigen Berufstätigkeiten quasi als Subtext mitspielt, trotz gendergerechter Sprache? Denn immer noch werden die meisten Berufe mit stark weiblicher Präsenz – wie eh und je – im Bereich der Pflege, des Verkaufs und in den kaufmännischen Tätigkeiten gewählt. Bezeichnenderweise ist bis heute auch die Entlohnung in diesen (ehemaligen und heutigen «Frauen»-)Berufen am unteren Ende der qualifizierten Ausbildungen.
Bestand für einige Berufe die angebliche Gefahr eines Zuviels an Bewerberinnen, so besteht heute die Sorge, dass zu wenig junge Frauen Interesse an Berufen außerhalb des akademischen Tätigkeitsspektrums bekunden. Die Fachkräftemangeldiskussion rund um die Berufsmaturität und die im akademischen Bereich daran anschließende seit einigen Jahren aufkeimende Debatte bezüglich fehlender Fachkräfte im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) führt dazu, neue Wege und Möglichkeiten in Erwägung zu ziehen, sei es in der Berufsbildung oder in den Gymnasien.
Im Vordergrund steht die Frage, wie die „gendertypischen“ fächerbezogenen Wahlen und späteren Berufs- und Karriereentscheidungen justiert werden könnten. In diesem Rahmen ist vor allem das Entscheidungsverhalten junger Frauen von Interesse, denn der Anteil in Ingenieurberufen sei viel zu tief, insbesondere auch im Vergleich mit dem Anteil von Ingenieurinnen in anderen Ländern (siehe Gonon 2023: Ein Handwerk studieren, S. 183 ff.). Es scheint „Not am Mann“ zu sein, wenn Frauen heute aufgefordert werden, doch bitte Informatik und Technik stärker als Berufsperspektive in Betracht zu ziehen. Die Zuweisungen und Zuschreibungen auf ein beruflich bestimmtes Frauenbild, wie eindrücklich in den Videosequenzen dargelegt, erweisen sich hierbei als in keinerlei Weise zu rechtfertigende Barriere. Einer solchen mentalen Entfesselung Vorschub geleistet zu haben mit dem Appell aus dem Laufgitter auszubrechen, verdanken wir Iris von Rotens aufrüttelnder — und im Strauhof visualisierten — Darstellung.
Philipp C. Gonon ist emeritierter Professor für Berufsbildung an der Universität Zürich mit Schwerpunkt auf international vergleichende Bildungspolitik und historische Bildungsforschung sowie Filmfan.
Referenzen:
Roten I. (2020). Frauen im Laufgitter. Zürich eFeF Verlag
Gonon, P. (2023) Ein Handwerk studieren. Bern: hep
Zürcher Volkswirtschaftsdirektion (1967). Geschäftsbericht – Berufliches Bildungswesen, S. 183–189. Zürich
Schwesternberufe, CH, 2021, 5min, Mass&Fieber, Museum Strauhof
Fräuleinberufe, CH, 2021, Mass&Fieber, Museum Strauhof
Die göttliche Ordnung (CH 2016, Petra Volpe),Trailer
Filmstill, Die ureigene Natur der Frau – Frauen, Mädchen, Töchterberufe, 2021
© MASS & FIEBER, Museum Strauhof
Filmstill/Set, Die ureigene Natur der Frau – Frauen, Mädchen, Töchterberufe, 2021
© MASS & FIEBER, Museum Strauhof
Austellungsansicht, Iris von Roten – Frauen im Laufgitter, Museum Strauhof, Zürich, 2021
© MASS & FIEBER, Museum Strauhof
Iris von Roten
© Museum Strauhof
Originalausgabe, 1958booklooker
© booklooker
(Un-)verantwortliche Arbeit – für uns
„Living – einmal wirklich leben“ (2022) ist das britische Remake des Klassikers "Ikiru" von Akira Kurosawa von 1952. Der Film thematisiert ein zentrales Thema der Arbeitswelt: Verantwortung übernehmen. Bill Nighy, vielleicht in der Rolle seines Lebens, Drehbuchautor Ishiguro und der Film an sich wurden für mehrere britische Filmpreise nominiert.
Ungeschönte Arbeitsrealitäten. Die Lehre als Konservenfacharbeiter
Die kritische Betrachtung historischer Berufsinformationsfilme vermag den Blick für große Veränderungen der Berufs- und Arbeitswelt zu schärfen. Warum es sich lohnt einen Schweizer Fernsehbeitrag zum Lehrberuf Konservenfacharbeiter aus den 1960ern genauer anzusehen.
Dystopien der Arbeitswelt
Katharina Gruzei’s Neuinterpretation des ersten Films der Filmgeschichte, „Arbeiter verlassen die Fabrik“ zeigt ein düsteres Bild der Arbeitswelt und gibt zu denken auf: Hat sich nach einem Jahrhundert die Situation der Arbeiterinnen und Arbeiter gar verschlechtert? Auf welche Zukunft steuern wir zu?
Night Mail — Die Arbeit im Fokus
"Night Mail" (1936), vom britischen General Post Office als Imagefilm in Auftrag gegeben, ging als Dokumentarfilm in die Filmgeschichte ein. Die Regisseuren Harry Watt und Basil Wright schafften eine Ode an die Arbeiter und die moderne Technik indem sie ihren naturalistischen Blick mit poetischen Elementen und Menschlichkeit anreichern.
Night Mail – Der poetische Blick
Als der bedeutende Filmwissenschaftler Amos Vogel 1938 aus Wien in die USA fliehen musste, hatte der 17-jährige bereits die Entscheidung getroffen, sein Leben dem Film zu widmen. Das Erlebenis, das sein Zukunft bestimmen sollte, war das Screening von "Night Mail" (1936) und dieser Film weiss auch heute noch zu beeindrucken.
Bossnapping à la Cantona
Insbesondere in den letzten beiden Jahrzehnten wurden die Auseinandersetzungen zwischen Management und Arbeitnehmer:innen in Frankreich deutlich rauer. Das sogenannte "Bossnapping", die Geiselnahme der Geschäftsführung, virtuos von Éric Cantona in der Netflix-Serie 'Dérapages' in Szene gesetzt, liefert dafür ein bezeichnendes Beispiel.
Über diesen Blog
Mit der Auswahl eines Films oder eines Bildes veranschaulicht dieser Blog buchstäblich das weite Feld der Arbeit, Beschäftigung und Bildung in einer offenen Sammlung akademischer, künstlerischer und auch anekdotischer Erkenntnisse.
Über uns
Konrad Wakolbinger dreht Dokumentarfilme über Arbeit und Leben. Jörg Markowitsch forscht zu Bildung und Arbeit. Beide leben in Wien. Informationen zu Gastautoren und ‑autorinnen finden sich bei ihren jeweiligen Beiträgen
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Interesse an mehr? Wir haben hier Empfehlungen zu einschlägigen Festivals, Filmsammlungen und Literatur zusammengestellt.
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