Trotzdem ist Lazzaro glücklich
Die italienische Regisseurin Alice Rohrwacher beschreibt in ihrem großartigen Film “Lazzaro Felice” (Glücklich wie Lazzaro) in poetischer Sprache wie das System wechselt, während arme, ausgebeutete Menschen anders arm und ausgebeutet bleiben.
In den Bergen in der Mitte Italiens. Eine kleine Dorfgemeinschaft lebt ein einfaches, idyllisches Leben im Einklang mit der Natur. Sie bestellen die Felder, melken die Kühe, kochen, essen und wenn es Nacht geworden ist, gehen alle schlafen. Lazzaros Platz ist weit oberhalb der Siedlung bei den Schafen. Lazzaro ist ein wenig langsam und immer zufrieden. Er ist ein Mensch von heiliger Einfalt.
In einem Kraftakt bringen die Teilpächter die Ernte ein. Ein Mann aus einer anderen Welt erscheint. Er befiehlt, er bemisst den Ertrag der Felder und entscheidet über Lohn oder (mehr) Verschuldung. Dabei vergisst er nie darauf weniger zu geben, als den Menschen zusteht. Er ist der Stellvertreter der allmächtigen Aristokratin, die das Land, den Gutshof und die Menschen, die für sie arbeiten, besitzt. In den Sommerferien bezieht sie mit ihrem erwachsenen Sohn die Villa neben dem Gutshof.
Es ist ein unbestimmtes 20. Jahrhundert. Trotzdem existiert das kleine Dorf wie eine unentdeckte Insel in einem vormodernen Modus. Das ist der unhinterfragten Autorität der Herrschaft geschuldet, die ihre Arbeiter bewusst im Unwissen verharren lässt. Möglich wurde das, weil, wohl schon vor langer Zeit, ein Unwetter die Brücke über den Fluss zerstört hatte. Der Übergang zur Welt draußen ist nur mit großer Mühe möglich. Im Verlauf einer Suchaktion der Polizei wird das Dorf von einem Hubschrauber aus entdeckt. Die Leibeigenen werden befreit.
Sie leben nun bettelarm neben den Bahngleisen in einer großen Stadt. Lazzaro sucht einen Job als Tagelöhner und begegnet so dem Gutsverwalter wieder. Als Arbeitsvermittler verhökert er Verzweifelte in die Plantagen der industriellen Landwirtschaft. Die Arbeitssuchenden haben dabei keine andere Wahl, als sich in einer Art perversen Auktion selbst zu unterbieten. Manchmal muss sich die ehemalige Dorfgemeinschaft durch kleinkriminelle Handlungen mit Essen versorgen. Und sogar die vollkommen verarmte Adelsfamilie schafft es noch einmal von ihnen zu profitieren.
Trotzdem ist Lazzaro glücklich
Die italienische Regisseurin Alice Rohrwacher beschreibt in ihrem großartigen Film “Lazzaro Felice” (Glücklich wie Lazzaro) in poetischer Sprache wie das System wechselt, während arme, ausgebeutete Menschen anders arm und ausgebeutet bleiben.
In den Bergen in der Mitte Italiens. Eine kleine Dorfgemeinschaft lebt ein einfaches, idyllisches Leben im Einklang mit der Natur. Sie bestellen die Felder, melken die Kühe, kochen, essen und wenn es Nacht geworden ist, gehen alle schlafen. Lazzaros Platz ist weit oberhalb der Siedlung bei den Schafen. Lazzaro ist ein wenig langsam und immer zufrieden. Er ist ein Mensch von heiliger Einfalt.
In einem Kraftakt bringen die Teilpächter die Ernte ein. Ein Mann aus einer anderen Welt erscheint. Er befiehlt, er bemisst den Ertrag der Felder und entscheidet über Lohn oder (mehr) Verschuldung. Dabei vergisst er nie darauf weniger zu geben, als den Menschen zusteht. Er ist der Stellvertreter der allmächtigen Aristokratin, die das Land, den Gutshof und die Menschen, die für sie arbeiten, besitzt. In den Sommerferien bezieht sie mit ihrem erwachsenen Sohn die Villa neben dem Gutshof.
Es ist ein unbestimmtes 20. Jahrhundert. Trotzdem existiert das kleine Dorf wie eine unentdeckte Insel in einem vormodernen Modus. Das ist der unhinterfragten Autorität der Herrschaft geschuldet, die ihre Arbeiter bewusst im Unwissen verharren lässt. Möglich wurde das, weil, wohl schon vor langer Zeit, ein Unwetter die Brücke über den Fluss zerstört hatte. Der Übergang zur Welt draußen ist nur mit großer Mühe möglich. Im Verlauf einer Suchaktion der Polizei wird das Dorf von einem Hubschrauber aus entdeckt. Die Leibeigenen werden befreit.
Sie leben nun bettelarm neben den Bahngleisen in einer großen Stadt. Lazzaro sucht einen Job als Tagelöhner und begegnet so dem Gutsverwalter wieder. Als Arbeitsvermittler verhökert er Verzweifelte in die Plantagen der industriellen Landwirtschaft. Die Arbeitssuchenden haben dabei keine andere Wahl, als sich in einer Art perversen Auktion selbst zu unterbieten. Manchmal muss sich die ehemalige Dorfgemeinschaft durch kleinkriminelle Handlungen mit Essen versorgen. Und sogar die vollkommen verarmte Adelsfamilie schafft es noch einmal von ihnen zu profitieren.
"Glücklich wie Lazzaro" Italien 2018, Regie: Alice Rohrwacher / Tempesta
© IMDb (all Photos)
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